Lademanagement in der Tiefgarage

Elektroautos laden mit rund 30 A. Ein typischer Hausanschluss für ein Mehrfamilienhaus ist mit 500 A ausgelegt – wovon 400 A für das Gebäude reserviert sind. Die 100 A, die für die Ladeinfrastruktur in der Tiefgarage übrig bleiben, sind bereits mit drei Elektroautos am Limit. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der grösste Teil der Autos mit Strom fährt. Eigentümer der Immobilien stehen deshalb vor der Frage, wie sie die Nachfrage der Mieter nach Ladestationen lösen sollen.

Ein neuer, leistungsfähigerer Hausanschluss ist die teuerste Lösung – für das Werk wie auch für den Hauseigentümer. Deshalb wird meist ein Lademanagement eingesetzt. Es muss ja nicht jedes Auto zur selben Zeit geladen werden. Und kaum ein Fahrzeug nutzt täglich die volle Reichweite – die Batterien sind selten ganz leer. Die meisten Hersteller von Ladestationen bieten deshalb ein Lademanagement an, das entscheidet, welches Auto wann geladen wird.

Schwierig wird es, wenn Ladestationen verschiedener Hersteller in derselben Tiefgarage installiert sind. Was im Lauf der Zeit wohl an vielen Orten der Fall sein wird. EKZ hat deshalb zusammen mit SCS ein Lademanagement entwickelt, das auf dem herstellerunabhängigen Protokoll OCPP basiert. Martin Baldinger von EKZ berichtet über die Erfahrungen mit den mittlerweile 400 Tiefgaragen, die mit dem System arbeiten. Marcel Frei von SCS erzählt über die Herausforderungen bei der Entwicklung und wie das Projekt nun fortgesetzt wird, damit z.B. die Autos mit Solarstrom geladen werden, einzelne Fahrzeuge Priorität bekommen, wenn die Nutzer bereit sind, dafür zu bezahlen, oder eine Verbindung zur Hausinstallation, damit die Tiefgarage situativ genau soviel Strom beziehen kann, wie der Hausanschluss hergibt.

Im Anschluss an die Referate sind alle Teilnehmenden herzlich zum Apéro eingeladen. Der Anlass ist offen für alle Interessierten und wird auch online übertragen.